Norwegen Road Trip

NORWEGEN ROAD TRIP

Vorwort

 

Willkommen, Abenteurer! Bist du bereit, dich auf einen unvergessliche Road Trip durch die majestätischen Landschaften Norwegens zu begeben? In meinem Blogbeitrag möchte ich dir eine Idee vorstellen, die dein Fernweh wecken und deine Reiselust entfachen wird: einen 14-tägigen Road Trip durch Norwegen!

Norwegen, das Land der Fjorde, der endlosen Küstenlinien und der atemberaubenden Berglandschaften, wartet darauf, von dir entdeckt zu werden. Stell dir vor, du sitzt am Steuer deines Autos, während du durch verschlungene Straßen und abgelegene Dörfer fährst. Dieser Road Trip wird nicht nur deine Sinne berauschen, sondern dir auch die Möglichkeit geben, die wahre Schönheit Norwegens zu erleben.

In meinem Blogbeitrag werde ich dich durch eine Route führen, die die Höhepunkte dieses faszinierenden Landes abdeckt. Von malerischen Küstenstädten bis zu den Gipfeln der majestätischen Berge – Norwegens Vielfalt wird dich in Staunen versetzen. 

Begleite mich auf diesem Abenteuer, während wir uns auf die Straßen begeben und Norwegen in seiner ganzen Pracht erleben. Packe deine Koffer, tank dein Auto voll und mach dich bereit für einen Road Trip, der nicht nur deine Reisewunschliste abhaken wird, sondern auch Erinnerungen fürs Leben schaffen wird. Der Countdown für dein norwegisches Abenteuer beginnt jetztn

Inhaltsverzeichnis

Tag 1 - Die Reise nach Norwegen beginnt

 

Da ich die Zeit durch Norwegen so gut wie nur möglich nutzen wollte, habe ich im Vorfeld eine gründliche Planung für meinen Road Trip erstellt. Obwohl dies für die meisten als stressig erscheinen mag, tauche ich gerne tief in ein so vielfältiges Reiseziel ein und beschäftige mich intensiv mit den verschiedenen Stationen .

Meine Reise beginnt in der malerischen Pfalz und führt mich an die dänische Küste nach Hirtshals. Nach einer 12-stündigen Autofahrt setze ich von dort aus mit der Fähre nach Kristiansand über.

Über den Fähranbieter Direct Ferries zahlte ich (Stand 09/2023) etwa 270,00 EUR für die Hin- und Rückfahrt.

Nach einer sonnenverwöhnten Überfahrt von 3:45 Stunden verlasse ich das Schiff in Kristiansand und begebe mich auf meine Route gen Westen, in Richtung Flekkefjord.

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Blick auf den See Lundevatnet
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Blick auf den See Lundevatnet

Nur wenige Kilometer von Kristiansand entfernt begann ich langsam, einen Vorgeschmack darauf zu bekommen, welche beeindruckende Natur Norwegen zu bieten hat. Die Landschaft machte deutlich, dass mich ein atemberaubendes Abenteuer erwartet. Mit Vorfreude erfüllt erreichte ich nach etwa 2 Stunden Fahrzeit meine erste Unterkunft. 

Nach der ausgedehnten Anreise von zu Hause aus fungierte dieser Zwischenstopp zunächst als willkommene Pause. Ein Empfehlungstipp lenkte meine Aufmerksamkeit auf meine erste Übernachtungsmöglichkeit. Mit dieser Unterkunft landete ich einen Volltreffer. Modern, idyllisch und am malerischen See Lundevatnet gelegen, sammelte ich hier meine ersten Eindrücke und fotografierte die beeindruckende Landschaft.

Tag 2 - Preikestolen

Am zweiten Tag ging es weiter Richtung Norden nach Fossanmoen. Diese Unterkunft auf einem idyllischen Pferdehof werde ich für die nächsten zwei Tage als Ausgangspunkt für zwei Wanderungen nutzen. 

Da ich in Flekkefjord bereits im Morgengrauen losgefahren bin, war mein direktes Ziel die Wanderung zum Preikestolen.

Ich wollte bereits vor den ganzen „Turnschuhtouristen“ am Startpunkt der Wanderung starten und die Ruhe für am Morgen genießen. Ich war wohl etwas zu optimistisch! Am Parkplatz angekommen, wurde ich bereits von einem Parkplatzwärter auf den bereits halbvollen Parkplatz eingewiesen

Nach geschätzten 2 Stunden hat man die 1,9 Kilometer lange Strecke zum Plateau des Preikestolen erreicht. Die Wanderung besteht zu 90% aus befestigten Stufen und ist auch für ungeübte Wanderer zu bewältigen. 

Der gut gepflegte Weg, der durch Befestigungen und Holzbohlen erleichtert wird, lässt schnell erkennen, dass es sich hier eher um eine Touristenattraktion als um ein anspruchsvolles Wanderabenteuer handelt. Die Route ist gut markiert, und ein klarer Pfad führt direkt zur berühmten Steinplattform. 

Auf der Plattform angekommen, eröffnet sich ein atemberaubender Blick über das Lysefjord. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, hoch oben wie auf einem Thron zu stehen und den Blick über das weite Land schweifen zu lassen.

Die Wagemutigen können sich direkt an die Kante setzen und ihre Beine über 600 Meter über dem Lysefjord baumeln lassen.

Nach etwa einer Stunde Verweildauer auf der Plattform und einer kleinen Stärkung geht es dann wieder hinab zum Parkplatz.

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Preikestolen Plattform
Auf dem Weg zum Preikestolen am Lysefjord

Tag 3 - Kjeragbolten

Was in dieser Gegend von Norwegen auf keinen Fall fehlen darf, ich die Wanderung zum berühmten Kjerabolten. Als ich bereits am Vorabend den Wetterbericht gecheckt habe, befürchtete ich auf diese Tour verzichten zu müssen. Es war Dauerregen gemeldet – den ganzen Tag! Am nächsten Morgen war ich hin und hergerissen und kurz davor, diese Wanderung auf meiner Reise zu streichen. Nichts da….! Es wird gewandert!

Bei leichtem Nieselregen fuhr ich ca. 2,5 Stunden durch eine beindruckende Berglandschaft zum Wanderparkplatz. Die Norweger lassen sich manchen Parkplatz recht gut bezahlen und so wurde ein Ticket für 300 NOK (ca. 26,00 EUR) gezogen.

Trotz meiner selbstbewussten Einschätzung als wanderfit empfand ich die Wanderung zum Kjerag als ziemlich anspruchsvoll. Für die einfache Strecke von 5 Kilometern nahm ich mir großzügige 2,5 Stunden Zeit.

Das Vorankommen über die äußerst glatten Felsformationen erfordert mühevolles Erklimmen mithilfe von Ketten und Seilen. Hierbei ist es unbedingt ratsam, Handschuhe zu tragen!

Auf halber Strecke stößt man auf eine Notfall-Hütte, an der man eine Verschnaufpause einlegen und den Ausblick ins Tal genießen kann. Nach diesem Punkt führt der Weg nun wieder ein Stück bergab in eine Schlucht mit einem Bachlauf. Hier sollte man erneut durchatmen und Kräfte für einen bevorstehenden Anstieg sammeln.

Nach dem Erreichen des Gipfels verläuft ein beinahe schon mystischer Pfad über ein Hochplateau in Richtung Kjerag. Es fühlt sich an, als wäre man in einer anderen Welt. Die letzten 100 Meter erklimmt man durch eine weitere Schlucht, springt von Stein zu Stein vorbei an kleinen Wasserfällen bis zum ersehnten Ziel.

Auf dem Weg zum Kjeragbolten

Und da ist er endlich – der Kjeragbolten! Nur noch ein kleiner Sprung und ich würde auf diesem massiven Felsbrocken stehen. Fast eine halbe Stunde lang probierte ich mir Mut zu fassen und diesen kleinen Sprung zu wagen. Doch es verließ mich der Mut, als ich vorsichtig die 1000 Meter tiefe Schlucht unter dem Kjeragbolten hinunterschaute. Auf keinen Fall!

Zu diesem Zeitpunkt schlug auch wieder das Wetter um. Es wurde regnerisch, windig und die Felsen spiegelglatt. Ein kleiner Sprung auf den Felsen für ein Foto, oder ein kleiner Sprung in die Tiefe?! Dieses Foto war es mir dann doch nicht wert und ich machte mich nach einer Essenspause auf den Weg Richtung Tal.

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Der Kjeragbolten

Keine Minute zu spät, denn der Himmel zog sich schneller zu als erhofft. Eine Mischung aus Regen, Schnee und Windböen machten den Abstieg zu einer echten Herausforderung. Klatschnass und mit ein paar blauen Flecken (Ja, ich hatte mich 1–2-mal abgelegt) kam ich nach insgesamt 6 Stunden wieder am Parkplatz an.

Tag 4 - Buarbeen Gletscher

Frisch ausgeruht und erholt setze ich meine Fahrt fort und erreiche Odda nach etwa 3 Stunden. Diese Kleinstadt, eine ehemalige Kommune in der norwegischen Provinz Hordaland, dient als Ausgangspunkt für Wanderungen zum Buarbreen-Gletscher und zur Trolltunga.

In dieser Region plane ich einen zweitägigen Aufenthalt und habe eine Unterkunft etwas außerhalb in Røldal gebucht.

Bevor ich jedoch in meiner Unterkunft einchecke, breche ich bei bestem Wetter zu meiner Wanderung zum Buarbreen-Gletscher auf. Schon vom Parkplatz aus bietet sich ein beeindruckender Blick auf den Gletscher und die umliegende Natur.

Und wer hätte es gedacht – auch hier verlangt man 150 NOK (ungefähr 15 EUR) für das Parken.

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Der Weg zum Gletscher führt durch dichte Wälder, durch Bachläufe und über Brücken. Über die teils steilen Felsen zieht man sich mit Ketten oder Seilen hoch (Auch hier empfehle ich wieder Handschuhe). Die Wanderung führt durch eine unvergleichbar schöne Natur mit Abenteuer Feeling und mit jedem Schritt bergauf, spürt man wie die Luft kälter und eisiger wird. 

Begleitet wird der Weg nach oben durch den Lärm des mächtigen Gletscherflusses, der unmittelbar neben dem Wanderweg in die Tiefe donnert. Während der sichtbare Teil des Gletschers schon aus der Ferne imposant aussieht, ist dies jedoch nur ein kleiner Teil des dahinter liegenden Folgefonna. Mit einer Fläche von ca. 214 km² ist der Folgefonna der dritt größte Gletscher Norwegens.

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Der Buarbreen Gletscher

Nach ca. 2 Stunden stehe ich vor ihm – dem Buarbreen Gletscher, der sich mit seiner Gletscherzunge aus Eis und Schnee über den Berg erstreckt. Leider war zum damaligen Zeitpunkt die Brücke nicht begehbar, mit der man über den Gletscherfluss noch näher ans Eis herangekommen wäre. Inmitten dieses spektakulären Naturereignisses sollte man kurz inne halten und alles um einen herum auf sich wirken lassen.

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Tag 5 - Trolltunga

Im Gegensatz zu den vorherigen Wanderungen erwartet mich heute die längste Tour auf meinem Roadtrip durch Norwegen: Die Trolltunga. Diese Wanderung ist eine regelrechte Touristenattraktion, vergleichbar mit dem Schloss Neuschwanstein.

Ich rate euch dazu, bereits im Voraus einen der drei verfügbaren Parkplätze zu reservieren.

Parkplatz P1 Tyssendal

Parkgebühr:

Gleicher Tag (bis Mitternacht) – 300 NOK
Zwei Tage (bis Mitternacht) – 500 NOK
Drei Tage (bis Mitternacht) – 700 NOK


Optionaler Transport zu P2/P3, separat zu zahlen

Entfernung zur Trolltunga: 38 km Hin- und Rückweg

Aufstieg:  1040 m
Gesamtaufstieg: 2000 m
Geschätzte Wanderzeit: 15 Stunden

P2 Skjeggedal – Hauptwanderweg

Parkgebühr:

Maut- und Parkgebühr
(Maut ist im Preis inbegriffen)
Gleicher Tag (bis Mitternacht) – 500 NOK
Zwei Tage (bis Mitternacht) – 700 NOK
Drei Tage (bis Mitternacht) – 900 NOK
MC: halber Preis
Optionaler Transport zu P3 bezahlt separat

Entfernung zur Trolltunga: 27 km Hin- und Rückweg

Aufstieg: 800 m
Gesamtaufstieg: 1200 m
Geschätzte Wanderzeit : 8–12 Stunden

P3 Mågelitopp

Nur im Voraus gebuchtes Parken!

Maximale Fahrzeughöhe: 2 m. Keine MCs.

Straßenbenutzungsgebühr und Parkgebühr:
(Ihre Straßenbenutzungsgebühr ist NICHT im Parkpreis enthalten!)

Am selben Tag (bis Mitternacht) – 600 NOK
Straßenbenutzungsgebühr – 200 NOK

Entfernung zur Trolltunga: 20 km Hin- und Rückweg

Aufstieg : 320 m
Gesamtaufstieg: 800 m
Geschätzte Wanderzeit: 7–10 Stunden

Ich gönn mir den Luxus und sichere mir einen Stellplatz auf dem oberen Parkplatz P3 Mågelitopp. Bereits beim Einparken fällt mir die Menge an Menschen auf, die sich auf den Weg zur Trolltunga machen. Früh morgens um 07:00 Uhr breche ich zu meiner 20 Kilometer langen Tour durch eine traumhafte Felslandschaft auf, über Steintreppen und vorbei an riesigen Bergseen. Schon in den frühen Morgenstunden begegne ich zahlreichen Wanderern, die offensichtlich auf dem Berg übernachtet und den Sonnenaufgang bewundert haben.

Die Strecke hält einige Herausforderungen bereit, da bereits zu Beginn der Tour einige Höhenmeter zu überwinden sind. Doch mit jedem weiteren Schritt bergauf belohnt einen die spektakuläre Landschaft und der weite Blick über die schier endlosen Bergketten.

Nach rund 4,5 Stunden erreicht man schließlich das Ziel und steht vor der berühmten Trolltunga, die sich auf 700 Meter über dem Ringedalsvatnet See erstreckt.

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Ein unbeschreibliches Gefühl

Ich kann das Gefühl kaum beschreiben, wenn man am Rande dieser Felsformation sitzt und die Beine runterbaumeln lässt. Eine Mischung aus „Bist du total verrückt?“ und „Ich bin der König der Welt!“

Auch wenn es sich um einen Touristen Hotspot handelt, sollte man sich diese Wanderung nicht entgehen lassen. Es lohnt sich! Ich empfehle euch jedoch mit der Tour so früh wie möglich zu starten, um dem Ansturm an Menschen aus dem Weg zu gehen.

10 Stunden und 20 Kilometer später komme ich wieder am Parkplatz an. Spätestens jetzt war ich über meine Entscheidung froh, den oberen Parkplatz P3 gebucht zu haben. Meine Beine und Füße bedankten sich.

Tag 6 - Bergen

Sightseeing steht heute auf dem Programm. Frisch ausgeruht und erholt setze ich meine Fahrt gen Nordwesten in Richtung Bergen fort. Das idyllische Bergen, Norwegens zweitgrößte Stadt nach Oslo, erwartet mich. Die Fahrt dorthin beansprucht etwa 3 Stunden. Da ich beruflich viel Zeit im Auto verbringe und mir lange Strecken nichts ausmachen, aktiviere ich den Tempomaten auf 70 km/h und gleite entspannt durch Norwegens Natur, vorbei an beeindruckenden Fjorden und riesigen Berglandschaften.

Für die Erkundung von Bergen habe ich einen Tag eingeplant. Das Hafenviertel Bryggen mit seinen historischen Gebäuden bildet den Mittelpunkt dieser skandinavischen Kleinstadt. In den schmalen Gassen fühlt man sich regelrecht in die Vergangenheit versetzt.

Bryggen ist als UNESCO-Weltkulturerbe gelistet und fungierte einst als bedeutendes Handelszentrum zwischen Norwegen und Mitteleuropa.

Neben zahlreichen Souvenirläden, Museen und Galerien, kann man es sich in einem der vielen Restaurants gut gehen lassen.

 

Direkt danebengelegen findet man den Fischmarkt. Wer in den Restaurants in Bryggen nicht fündig wird, kann sich spätestens auf dem Fischmarkt den Bauch vollschlagen. 

Seit 1276 werden hier die Einwohner mit frischem Fisch von den Seeleuten und Gütern aus aller Welt versorgt.

 

Nach einer kulinarischen Stärkung kann man unweit vom Fischmarkt mit der Fløibanen, einer Zahnradbahn, die auf den 415 Meter hohen Fløyfjellet führt, die Aussicht über Bergen und den Hafen genießen. 

Für das Ticket zahlt man ca. 15 EUR.

 

Wer auf Streetart steht muss in Bergen mit offenen Augen durch die Straßen und Gassen ziehen, da sich an manchen Hauswänden Künstler mit Ihren Graffitis und Wandbildern verewigt haben.

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Hafenviertel Bryggen
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Street Art in Bergen
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Street Art in Bergen

Tag 7 - Voringfossen Wasserfall

Leuchttürme üben auf mich eine faszinierende Anziehung aus. Ebenso gilt dies für Wasserfälle. Da es auf meinem geplanten Weg keine Leuchttürme zu finden gab, entschied ich mich stattdessen, viele Wasserfälle zu erkunden. So setzte ich meine Reise fort und steuerte den Voringfossen Wasserfall entlang des malerischen Hardangerfjords an.

Wie sollte es auch anders sein – es existiert eine Aussichtsplattform direkt am Wasserfall. Doch nach meinem Besuch in Bergen an diesem Tag hatte ich wenig Lust auf Menschenmengen. Daher entschied ich mich für eine kleine Wanderung entlang des wilden Flusses Bjoreio bis zum Fuße des Wasserfalls.

Der Voringfossen, der mit einer Höhe von 183 Metern der dritthöchste Wasserfall Norwegens ist, liegt in der Nähe der norwegischen Route Hadangervidda, unweit der Rv7, die Oslo mit Bergen verbindet.

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Vorringfossen Wasserfall

Der ca. 1,7 Kilometer lange Weg hinunter zum Wasserfall ist überschaubar, jedoch teilweise fordernd, weil man über nasse und rutschige Felsbrocken klettern muss. Am Wasserfall angekommen gibt es eine kleine Hängebrücke über den Bjoreio, die jedoch damals aufgrund von Baufälligkeiten geschlossen war. Über die Brücke hat man die Möglichkeit noch viel näher an den Wasserfall heranzukommen.

Tag 8 - Rimstigen Wanderung Naeroyfjord

Die Wanderung zum Voringfossen Wasserfall war nur ein kleiner Zwischenstopp auf meinem Weg weiter Richtung Norden nach Lunde. Auf einem Campingplatz quartierte ich mich für zwei Nächte in einer gemütlichen Hütte Nahe der Gemeinde Aurland ein, um von dort aus die anstehenden Ausflügen anzutreten.

 

Für diesen Tag habe ich mir einen wirklichen Geheimtipp vorgenommen. Die Rimstigen Wanderung am schönen Nærøyfjord. Ausgangspunkt ist das kleine und idyllische Dorf Bakka am Fuße des Nærøyfjord. Auf einem kleinen Parkplatz, nahe der Dorfkirche, kann der Aufstieg zu dem in 720 Meter hohen Ausblick beginnen. 

Anfangs unter freiem Himmel erstreckt sich der Weg bald durch dichte Wälder mit Schotter und erdigem Bogen. Es geht bergauf – und bergauf – und bergauf. Über kleine, serpentinenartige Wege führt der Weg durch die Natur Norwegens.

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Rimstigen Wanderung

Nach ca. 3 Stunden hat man es geschafft und hat einen spektakulären Blick über das Nærøyfjord. Vor einem liegen riesige Berge und die Weiten dieses wunderschönen Fjordes, welches zu einem Teil des UNESCO Weltnaturerbes zählt. Auch wenn die Strecke mit ca. 4 Kilometer überschaubar ist, sollte man sich wegen der steilen Wege mindestens 7 Stunden einplanen. 

Oben angekommen findet man ein kleines Häuschen, vergleichbar mit einem Vogelhaus. Darin liegt das Gipfelbuch, eine Art Gästebuch,  indem man sich verewigen kann.

Wer hier noch voller Energie und Tatendrang ist, kann den Weg für ca. 500 Meter bis hin zu einer Holzbrücke weiterverfolgen, die über einen Fluss mit Wasserfall führt, der ins Nærøyfjord donnert. Wenn man Glück hat, kommt man an ein paar freilaufenden, neugierigen Schafen vorbei die hoch oben auf dem Berg weiden.

Tag 9 - Geirangerfjord

Am 9. Tag meiner Reise durch Norwegen steuere ich ein weiteres Highlight an. Der Geirangerfjord gilt als einer der eindrucksvollsten Fjorde im Süden Norwegens. Doch bevor ich mich dem Geirangerfjord widme, biege ich scharf rechts von der Rv15 auf die Passstraße 258 ab. Es ist unbedingt ratsam, diese 27 Kilometer lange Straße in die Reiseroute einzubeziehen. Dieser kleine Umweg wird zweifellos lohnenswert sein.

Die im Winter gesperrte Nationalstraße führt durch die entlegene und unglaublich schöne Natur der Berglandschaften. Der Anblick der kristallklaren, türkisblauen Bergseen, der saftig grünen Wiesen und der schneebedeckten Bergspitzen wird euch regelrecht umhauen.

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Früh aufstehen lohnt sich - Auf dem Weg zum Geirangerfjord
Die Passstraße 258

Über die Passstraße 258 kommt ihr direkt zu einer weiteren Passstraße, die zum Gipfel des 1500 Meter hohen Berg Dalsnibba führt. Der Weg hinauf lohnt sich nicht nur wegen der grandiosen 360 Grad Aussicht. Es ist auch ein Abenteuer die engen und schmalen Serpentinen bis zum Gipfel hochzufahren. Natürlich lassen sich die Norweger auch dieses Highlight mit 150 NOK an der Schranke bezahlen. Oben angelangt findet man ein Besucherzentrum, sowie eine moderne Aussichtsplattform mit Blick über die umliegenden Berge und Fjorde.

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Aussichtsplattform Dalsnibba

Nach meiner Ankunft am Geirangerfjord meldete sich mein Magen bereits lautstark zu Wort. Also schnell in meiner Unterkunft einchecken und ab ins beschauliche Städtchen Geiranger.

Aber von wegen beschaulich. Schon von der Aussichtsplattform des Dalsnibba aus konnte man die dunklen Rauchwolken der AIDA sehen, die Minuten zuvor im Geirangerfjord angelegt hatte.

Wie Ameisen verteilten sich zahlreiche Menschen in dem kleinen Ort und stürmten die Souvenirläden und Touristenshops.

Mein erster Gedanke war: “Ich muss hier weg!” Nachdem ich mich in einem der vielen Restaurants gestärkt hatte, begab ich mich wieder in die Natur und machte mich auf den Weg zur Wanderung zum Wasserfall Storseterfossen.

Der Storseterfossen, etwa 550 Meter über Geiranger gelegen, ist ein etwa 30 Meter hoher Wasserfall, den man mit einer leichten Wanderung von etwa 5 Kilometern erreichen kann.

Es gibt zwei verschiedene Wege, die sich jedoch wieder vereinen, sodass man auf dem Hin- und Rückweg unterschiedliche Pfade wählen kann.

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Ein absolutes Highlight - Geirangerfjord

Tag 10 - Molde & Trollkirka

Der nördlichste Punkt meiner Reise war die Kommune Molde im norwegischen Fylke Møre. Die 33.000 Einwohner große Kleinstadt war Ausgangspunkt zur Trollkirka – der Trollkirche. In Molde gönnte ich mir eine Nacht im Hotel. Um ich für die nächste Wanderung zu stärken, fiel ich am nächsten Morgen erstmal über das reichhaltige Frühstücksbuffet her.

Man soll eine Wanderung schließlich nicht auf leeren Magen antreten.

Norwegen Road Trip
Norwegen Road Trip

 

Der Parkplatz zur Wanderung liegt ca. 30 Minuten mit dem Auto von Molde entfernt. Gerade als ich am Parkplatz ankam, fanden Arbeiten an einem kleinen Besucherzentrum mit sanitären Anlagen statt. Ich gehe davon aus, dass man auch hier zukünftig ein paar norwegische Kronen loswerden darf.

Der Himmel zog auf und die Sonne kam raus. Perfektes Wetter, um die in ca. 450 Meter Höhenmetern gelegene Trollkirche zu erkunden. Anfangs geht es recht gemütlich über Feldwege, einer Brücke, die über einen kleinen Bach führt und durch mit Moß bedeckten Nadelwälder bergauf. Der Weg ist wunderschön und bietet durch seine moorige Landschaft, den felsigen Wegen und Bachläufen sehr viel Abwechslung.

 

Die Trollkirka ist natürlich keine richtige Kirche, sondern eine aus ursprünglich vier Kammern bestehende Kalksteinhöhle. 

 

Vor hunderten von Jahren stürzte jedoch einer der vier Höhlen ein, sodass es aktuell nur noch drei solcher Kammern gibt. In diesen Höhlen ist es dunkel – so richtig dunkel! 

 

Eine helle Taschenlampe oder eine Stirnlampe sind beim Besuch der Höhlen ein absolutes Muss. Durch die teilweise nur 1,5 Meter hohen, kalten und nassen Gänge, gelangt man nach ca. 70 Meter zu einer Grotte. 

 

In dieser Grotte donnert aus 14 Metern ein Wasserfall in die Tiefe. Unglaublich wenn man bedenkt, dass sich dieser Wasserfall über hunderte von Jahren seinen Weg durch den Kalkstein erkämpft hat und man nun dieses Naturereignis bewundern darf.

 

Am darauf folgenden Tag begab ich mich erneut in Richtung Trollkirka. Diesmal fuhr ich jedoch weitere 20 Minuten geradeaus auf der Rv64, um zur Atlantikstraße zu gelangen. Die Atlantikstraße ist eine 8274 Meter lange Brückenformation, die zwischen Vevang in der Kommune Hustadvika und dem auf einer Insel gelegenen Kårvåg in der Kommune Averøy über insgesamt 8 Brücken verläuft und somit zu einer beliebten Touristenattraktion avanciert ist. Es ist definitiv ein besonderes Erlebnis, mit einem direkten Blick auf den weiten Atlantik über diese Straße zu fahren.

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Tag 11 - Bitihorn & Tag 12 - Zwischenstopp in Oslo

Es geht wieder Richtung Süden, um genauer zu sein nach Garmo. Für die ca. 250 Kilometer benötige ich mit einigen Zwischenstopps 6 Stunden. Als Fotograf hat man oftmals neben dem Blick auf die Straße auch immer ein offenes Auge für die Umgebung, die Natur und die Landschaft. Aus diesem Grund können aus geplanten 4,5 Stunden schnell 6 Stunden werden.

Direkt am See Vågåvatn bei Vågåmo habe ich mir für 3 Nächte eine Hütte auf einem Campingplatz gebucht. Diese Hütte war mit ihren 3 Zimmer eher mit einem Apartment vergleichbar, voraus man einen wunderschönen Blick auf den See Vågåvatn hatte. Leider versprach der Wetterbericht für die nächsten Tage nichts Gutes und so musste ich abwägen, welche Wanderung ich mir vornehmen werde.

Die Wahl fiel auf die Wanderung zum Bitihorn. Über die Rv51 führt eine Passstraße zum Nationalpark Jotunheimen. Hier bestätigte sich meine Entscheidung, bereits im September mit Winterreifen nach Norwegen zu fahren. Plötzlich stand ich bei minus 5 Grad inmitten eines Schneesturms. 

Norwegen Road Trip

Die Sichtverhältnisse waren nahezu gleich null, und in einem gemächlichen Tempo setzte ich meine Reise zu meinem Ziel fort. Plötzlich tauchte vor mir wie aus dem Nichts eine gewaltige Herde von Rentieren auf. Es schien, als wären es über 200 Tiere, die wie aufgescheucht im 10-Minuten-Takt über die Passstraße hin und her rannten, und dabei ein kleines Verkehrschaos verursachten. Diese Szenerie war derart beeindruckend, dass ich mich entschied, rechts am Straßenrand anzuhalten, um einige Fotos zu machen. Glücklicherweise hatte ich meine komplette Kameraausrüstung dabei, einschließlich meines Teleobjektivs.

Im Nationalpark Jotunheimen angekommen, ragt der Bitihorn mit seinen 1600 Metern über die Gräser- und Moorlandschaft. Eigentlich nicht zu verfehlen, aber aus irgendeinem Grund habe ich mich in der mit dichtem Nebel bedeckten Landschaft verlaufen und bin falsch abgebogen. Dennoch fand ich einen Weg, der mich durch die beeindruckende Fauna mit Blick auf riesige Bergseen führte. Letztendlich war ich 10 Kilometer und 5 Stunden alleine in der Natur Norwegens unterwegs und begegnete keiner Menschenseele. 

Das schien wohl die letzte Wanderung meiner Reise zu sein. Leider machte mir der Wetterbericht einen ordentlichen Strich durch die Rechnung.

Ursprünglich plante ich, meinen Road Trip durch Norwegen mit einem Besuch in Oslo abzurunden. Jedoch prophezeite der Wetterbericht für die kommenden Tage durchgehenden starken Regen. Zudem war ich durch die zahlreichen Eindrücke und Erlebnisse der vergangenen Tage sowie die Wanderungen durch Norwegens Natur so überwältigt, dass die Lust auf einen Sightseeing-Trip durch Oslo eher begrenzt war.

Zum Glück konnte ich die Fähre für die Rückfahrt von Larvik nach Hirtshals für etwa 20 Euro umbuchen. Da die Strecke von Garmo nach Larvik über 400 Kilometer beträgt, entschied ich mich dennoch für einen kurzen Zwischenstopp in Oslo und buchte eine Nacht in einem zentrumnahen Hotel. Doch bereits am Stadtrand von Oslo angekommen, bestätigte sich meine Unlust auf eine Städtetour. Überfüllte Straßen, Staus, schlechtes Wetter und zahlreiche Touristen trugen dazu bei.

Obwohl ich Städtetrips grundsätzlich mag, war eine Stadt wie Oslo nach fast zwei Wochen Wanderungen durch die norwegische Vegetation ein kleiner Kulturschock. Die Fähre legte bereits um 08:00 Uhr am folgenden Tag ab, und somit endete meine Nacht um 04:00 Uhr morgens, um die zweistündige Autofahrt zum Hafen von Larvik anzutreten.

Es ging über Dänemark zurück nach Deutschland – Bis bald, NORWEGEN.

Fazit

Der 14-tägige Road Trip durch Norwegen war einfach atemberaubend! Jeder Tag brachte neue landschaftliche Wunder und unvergessliche Erlebnisse. Die majestätischen Fjorde, malerischen Berglandschaften, glitzernden Seen und beeindruckenden Wasserfälle haben mich nachhaltig beeindruckt.

Norwegens Naturvielfalt ist schlichtweg überwältigend, und die Straßen führten mich durch eine Kulisse, die meine Erwartungen bei Weitem übertroffen hat. Die malerischen Dörfer, die ich auf meinem Weg entdeckte, vermittelten einen authentischen Einblick in die norwegische Lebensweise.

Die Wanderungen zu den spektakulären Aussichtspunkten und Naturwundern waren herausfordernd, aber jede Anstrengung wurde mit atemberaubenden Panoramen belohnt. Die Norweger selbst waren stets freundlich und hilfsbereit, was die Reise zu einer umso angenehmeren Erfahrung machte.

Mit großer Sicherheit kann ich sagen, dass Norwegen einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat. Die Kombination aus faszinierender Natur, freundlichen Menschen und einer entspannten Atmosphäre hat mich restlos begeistert. Mein Herz ist voller Vorfreude, denn ich bin mir sicher, dass ich Norwegen in der Zukunft erneut bereisen werde, um weitere Abenteuer in diesem wunderbaren Land zu erleben.

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